Hilfestellungen für Erwachsene bei Schlaganfallpatienten/ nach Apoplex

Hilfen für die Angehörigen und weitere Gesprächspartner:

Aphasische Patienten sind selten „sprachlos“. Selbst wenn schwerste Beeinträchtigungen vorliegen, können häufig noch mit Hilfe von Mimik, Gestik oder Tonfall Inhalte übermittelt werden (wie z.B. Freude, Trauer, Ärger, Überraschung). Auch Zustimmungen oder Ablehnungen können hierdurch signalisiert werden. Die Kommunikation im Alltag verändert sich aber meist erheblich. Diese Veränderungen erfordern viel Geduld seitens der Angehörigen und des Patienten. Damit der Patient Gesprächen ausreichend folgen kann, müssen einige Dinge beachtet werden. In welcher Weise die Kommunikation beiderseits verändert werden muss ist abhängig von der schwere der Symptomatik. In der Therapie werden wir Sie hierbei gezielt beraten und unterstützen. 

Diese Punkte können Ihnen bereits erste Hilfen bieten: 

  • Schaffen Sie Ruhe für Gespräche!
  • Sprechen Sie langsam und deutlich!
  • Sprechen Sie in kurzen Sätzen!
  • Betonen Sie die wichtigsten Wörter im Satz!
  • Halten Sie Blickkontakt, um Ihre Aufmerksamkeit zu signalisieren und um festzustellen, ob Sie verstanden werden.
  • Wiederholen Sie das Gesagte noch einmal anders, wenn Sie nicht verstanden werden!
  • Zweiergespräche sind häufig leichter als Gruppengespräche!
  • Vermeiden Sie schnelle Themenwechsel!
  • Achten Sie nur auf den Inhalt und sehen Sie über die Form hinweg.
  • Unterbrechen Sie nicht sofort bei unverständlichen Äußerungen oder nicht passenden Wörtern, der Sinn kann sich nachträglich ergeben.
  • Lenken Sie aber ab und unterbrechen Sie bei hartnäckigen Wortwiederholungen.
  • Fragen Sie gezielt nach um gemeinsam die Sprachbotschaft zu erzielen.
  • Verwenden Sie Fragen, die mit "ja" und "nein" beantwortet werden können- offene Fragen oder Alternativfragen können je nach Ausprägung der Störung zu schwer sein!
  • Geben Sie Zeit zum Antworten und haben Sie Geduld. Der Aphasiker braucht mehr Zeit.
  • Hören Sie mit dem Herzen! Denken Sie mit und erschließen Sie das Gesagte aus der Situation.
  • Ermutigen Sie den Aphasiker zur Beteiligung am Gespräch, aber bestehen Sie nicht auf Sprachäußerungen!
  • Nutzen Sie alle Möglichkeiten der gesamten Kommunikation über z.B. auch Gestik, Mimik und Bilder.
  • Erhöhen Sie nicht die Lautstärke und Tonhöhe!
  • Binden Sie Ihn weiter in das Alltagsgeschehen ein und lassen Sie Ihn an Entscheidungen Teil haben!